Monthly Archives: Januar 2018

Zukunft der Arbeit – Forschung in Deutschland

Die Frage, wie die Arbeit in der Zukunft aussehen und ablaufen wird, beschäftigt Politiker, Wissenschaftler und Unternehmer heutzutage immer häufiger. Dabei geht es meist um die Digitalisierung und die Entwicklung der Technik im Zusammenspiel mit dem Arbeitsmarkt. Auf der einen Seite nutzen die Unternehmen immer mehr Technik, um die Arbeit effektiver und kostengünstiger erledigen zu lassen. Auf der anderen Seite befürchten Arbeitnehmer, dass sie durch die Maschinen ersetzt und ihre Arbeitsplätze verlieren werden. Mit dieser Diskrepanz beschäftigen sich verschiedene Forschungsinstitute in Deutschland und versuchen eine Lösung für dieses komplexe Problem zu finden.

Weiterentwicklung des Arbeitsmarktes – Forschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, kurz BMBF, beschäftigt sich mit allen Fragen rund um die Bildung – von der Ausbildung über effektive Weiterbildungen bis hin zum lebenslangen Lernen – und der Forschung in verschiedenen Themenbereichen. Das reicht von der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung bis hin zur Forschung für Innovationen. Die Forschung zum Thema Zukunft der Arbeit wurde bereits durch mehrere Forschungsprogramme vorangetrieben. Derzeit läuft die Initiative „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“, die sich mit der Weiterentwicklung des Arbeitsmarktes beschäftigt. Ziel dieses Programms ist es, die Produktion von Waren in Deutschland zu halten, um dadurch Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. Außerdem sollen Strategien entwickelt werden, die es ermöglichen, die Arbeit auch in Zukunft wirtschaftlich und sozial zu gestalten. Es soll erarbeitet werden, wie die Arbeitsprozesse von Produktionen und Dienstleistungen effizient und umweltschonend umgesetzt werden können, um eine bessere Zukunft für unsere Gesellschaft zu erreichen. Insgesamt werden für diese Forschung mehr als eine Milliarde Euro eingesetzt.

Analyse und Innovation der Arbeitswelt – Das Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit

Das Ziel des Forschungsinstituts zur Zukunft und Arbeit (IZA) ist die Untersuchung des aktuellen Arbeitsmarktes in Verbindung mit verschiedenen Aspekten, wie Bildung, Umwelt und Wirtschaft. Das Institut erhebt Statistiken rund um den Arbeitsmarkt, entwickelt Lösungen für aktuelle Probleme und tritt als Politikberater ein. Das IZA ist ein privates und unabhängiges Wirtschaftsforschungsinstitut und wird von der Deutsche-Post-Stiftung gefördert. Es arbeitet international mit anderen Instituten und Partnern zusammen und gibt so einen breiten Einblick in die globale Arbeitswelt. Die Zukunft der Arbeit wird im Institut durch die Abteilung „Wandel der Arbeit“ untersucht. Dort werden die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt beobachtet und zukunftsorientierte Lösungen für Probleme entwickelt. Aktuelle Schwerpunkte der Forschung sind die sogenannte Gig Economy, das Arbeiten 4.0 und mögliche Alternativen zur geringfügigen Beschäftigung. Die letzte Studie des Instituts war die „Machbarkeitsstudie zur Evaluation der arbeitsmarktpolitischen Integrationsmaßnahmen für Flüchtlinge“, in der Vorschläge zur Evaluation von Integrationsmaßnahmen im Arbeitsmarkt erarbeitet wurden.

Vermittler in Zukunftsfragen – Die Stiftung für Zukunftsfragen

Eine weitere unabhängige Forschungseinrichtung zum Thema Zukunft der Arbeit ist die Stiftung für Zukunftsfragen. Diese gemeinnützige Organisation hat es sich zum Ziel gemacht, nachhaltige Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln und fungiert dabei als Vermittler zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Stiftung sieht sich einerseits als Organ zwischen der Wissenschaft und der Gesellschaft, das die aktuelle Forschung leicht verständlich an die Bürgerinnen und Bürger vermittelt. Andererseits möchte sie aktuelle Probleme der Gesellschaft an Politiker und Wirtschaft weitergeben, damit diese die entwickelten Lösungen umsetzen können. In diesem Sinne wurde beispielsweise 2009 die Studie „Vision Deutschland. Neue Wege in die Welt von morgen“ durchgeführt. Dabei wurden 2000 Menschen ab 14 Jahren nach ihren Wünschen für die Arbeitswelt befragt. Themen wie die Kinderbetreuung oder die Verwendung erneuerbarer Energien wurden dadurch aufgenommen und an die Politiker weitergegeben. Neben der Forschung zum Arbeitsmarkt beschäftigt sich die Stiftung mit Themen wie der Erwachsenenbildung oder der Touristik in Deutschland.

Küsten- und Meeresforschung in Deutschland

Die Erforschung der Meere, Ozeane und Küsten hat eine lange Tradition. Doch gerade in Zeiten von häufig auftretenden Naturereignissen, wie Sturmfluten, Tsunamis und Hurricanes ist es wichtiger denn je, die Natur und deren Auswirkungen auf die Menschen zu untersuchen. In diesem Sinne ist auch in Deutschland die Küsten- und Meeresforschung enorm wichtig und wird umfassend gefördert.

Förderungen des Bundesforschungsministeriums im Bereich der Meeresforschung

Die Erforschung der Meere, Küsten und Pole ist dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein wichtiges Anliegen. Deshalb wird ein großer Teil der Fördermittel in die Meeresforschung investiert. Erforscht werden vor allem die Rolle der Meere für den Klimawandel und umgekehrt die Folgen des Klimawandels für die Meere. Auch die Folgen der immensen Müllansammlungen in den Gewässern und deren Auswirkung auf das Meer, die Tiere und den Menschen sind zentrales Element der Forschungen. Für diese Probleme sollen in der Küsten- und Meeresforschung Lösungen erarbeitet werden. Dazu werden nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch professionelle Ausstattungen in Form von Forschungsflotten zur Verfügung gestellt. Die Forschungsschiffe sind mit Wissenschaftlern aus den Bereichen Biologie, Geochemie oder Meteorologie auf den Ozeanen und in den Polargebieten unterwegs und entwickeln Lösungsansätze für die globalen Probleme unserer Zeit. Gefördert werden vorwiegend Projekte aus den Bereichen Müllbelastung der Meere durch Plastik, Klimawandel, Küstenforschung und Tiefseeforschung. Das Projekt „Healthy and Productive Seas and Oceans (JPI Oceans)“ ist ein Beispiel dafür. Mit zwei Millionen Euro beteiligt sich das BMBF an diesem Programm.

Zentrale Anlaufstelle: Das Konsortium deutsche Meeresforschung

Das Konsortium deutsche Meeresforschung ist ein Dachverband, der verschiedene Institute zur Meeresforschung vereint. Es tritt vermittelnd und beratend gegenüber der Politik auf und arbeitet eng mit seinen Mitgliedern zusammen. Zu den Mitgliedern gehören beispielsweise das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde, das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen oder das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Das Konsortium arbeitet mit vier Schwerpunkten. Einer der zentralen Schwerpunkte ist die Biodiversität. Dort wird beispielsweise erforscht, welche Mechanismen zur Biodiversität führen und welche Folgen Veränderungen in der Biodiversität haben. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Küstenforschung. Dabei geht es vor allem um die Erforschung des Wandels in den Meeren und die Abschätzung von Entwicklungsmöglichkeiten und den möglichen Gefahren, die dadurch entstehen. Im Bereich der mineralischen Ressourcen werden die Auswirkungen der Rohstoffentnahme aus der Tiefsee erforscht und ein gesellschaftliches Verständnis für die damit einhergehenden Probleme gefördert. Der vierte Schwerpunkt ist der Ozeanzirkulation und dem Klima gewidmet. Hier werden die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere erforscht und der Wandel der Meere nachvollzogen.

Meeresforschung an Universitäten in Deutschland

Auch an deutschen Universitäten wird intensive Forschung im Bereich der Meere und Küsten betrieben. Ein Beispiel dafür ist die Universität Rostock. Das Department „Maritime Systeme“ untersucht hier den Einfluss von globalen und regionalen Veränderungen auf die Küstenzonen, entwickelt Mittel zur Nutzung maritimer Systeme und erarbeitet Methoden zur nachhaltigen Nutzung von Küsten und Meeren. Ziel der Forschung ist es, wissenschaftliche und technische Lösungen für die vorhandenen oder entstehenden Probleme in den Küstenregionen und im Meer zu entwickeln. Das Department arbeitet in drei Bereichen: der Biochemie in Gebieten nahe der Küste, den anthropogenen Einflüssen und der Technik und Robotik im Flachwasser. Im Rahmen dieser Schwerpunkte ist das Department in verschiedenste Projekte eingebunden. Ein Beispiel dafür ist das Projekt „PADO“-Prozesse und Auswirkungen von Dünendurchbrüchen an der deutschen Ostseeküste. Das Projekt wurde ins Leben gerufen, um Erkenntnisse zur Dünendynamik zu gewinnen und ein verbessertes System zur Messung von Durchbruchsituationen zu entwickeln und damit die Küstenschutzsysteme zu optimieren.