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Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung GmbH (GSI) in Darmstadt

Das Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung GmbH (GSI) in Darmstadt ist eine der weltweit führenden Einrichtungen für die Forschung auf dem Gebiet der Kern- und Teilchenphysik. Die GSI ist Teil der Helmholtz-Gemeinschaft und betreibt mit dem Schwerionen-Synchrotron SIS18 und der Kompakt-Synchrotronanlage ESR zwei leistungsstarke Beschleunigeranlagen, die für Experimente mit schweren Ionen genutzt werden.

Die Forschung am GSI ist vielseitig und umfasst unter anderem die Erforschung von Exotenkerne, die Untersuchung von Kernmaterie unter extremen Bedingungen und die Entwicklung neuer Methoden und Technologien in der Strahlenforschung. Ein wichtiger Bereich ist auch die Medizinische Strahlenforschung, in der neue Therapien gegen Krebs entwickelt werden.

Ein wichtiger Bestandteil der Forschung am GSI sind die Experimente, die mit schweren Ionen durchgeführt werden. Hierbei werden Ionen beschleunigt und auf Targets geschossen, um die Wechselwirkung der Ionen mit der Materie zu untersuchen. Die dabei entstehenden hochenergetischen Prozesse und Strahlungen werden analysiert und interpretiert, um Einblicke in die grundlegende Struktur der Materie zu gewinnen.

Die GSI ist auch in internationalen Forschungskooperationen aktiv, wie zum Beispiel in der FAIR-Kooperation, in der ein neues Forschungszentrum mit einem Beschleuniger der nächsten Generation entsteht. Dieses soll in der Lage sein, noch höhere Ionenenergien und -intensitäten zu erreichen und damit neue Möglichkeiten in der Forschung zu eröffnen.

Ein weiterer wichtiger Bereich der GSI ist die Entwicklung von Technologien und Anwendungen im Bereich der Strahlenforschung. Hierbei geht es um die Verbesserung von Strahlenschutzmaßnahmen und die Entwicklung von neuen Therapiemethoden gegen Krebs. Besonders die Ionentherapie hat hier große Fortschritte gemacht und wird mittlerweile in vielen Kliniken weltweit eingesetzt.

Neben der Forschung ist auch die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern und Technikern ein wichtiger Aspekt am GSI. Hierzu werden unter anderem Praktika, Diplomarbeiten und Promotionsstellen angeboten. Auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Vermittlung von Wissenschaft sind wichtige Aufgaben der GSI, um die Bedeutung der Forschung in der Gesellschaft zu vermitteln.

Insgesamt ist das Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt eine wichtige Einrichtung für die Grundlagenforschung und angewandte Forschung im Bereich der Kern- und Teilchenphysik sowie der Medizinischen Strahlenforschung. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und die aktive Förderung von Nachwuchswissenschaftlern leistet die GSI einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Forschung auf diesem Gebiet.

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine der führenden Forschungseinrichtungen in Deutschland und weltweit. Es entstand 2009 aus der Fusion der Universität Karlsruhe und dem Forschungszentrum Karlsruhe.

Das KIT ist eine Forschungsuniversität, die sich der Erforschung von Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften widmet. Es ist in elf Fakultäten unterteilt, die sich auf verschiedene Themenbereiche konzentrieren.

Eines der Hauptthemen am KIT ist die Energieforschung. Hier werden neue Konzepte und Technologien zur Energieerzeugung, -speicherung und -effizienz entwickelt. Besonders der Ausbau erneuerbarer Energien und die Erforschung von Wasserstoff als Energieträger stehen im Fokus.

Ein weiteres wichtiges Thema am KIT ist die Mobilitätsforschung. Hier werden innovative Technologien und Konzepte für umweltfreundliche Mobilität entwickelt, wie zum Beispiel Elektro- und Wasserstoffantriebe.

Auch die Materialforschung ist am KIT ein wichtiges Thema. Hier werden neue Materialien entwickelt und untersucht, die in verschiedenen Branchen Anwendung finden können.

Das KIT verfügt über eine Vielzahl von Forschungsinfrastrukturen, darunter Laboratorien, Großgeräte und Rechenzentren. Hierdurch wird eine intensive und innovative Forschung ermöglicht.

Das KIT ist auch in der Lehre aktiv. Es bietet eine Vielzahl von Bachelor- und Masterstudiengängen an, die in den verschiedenen Fakultäten angeboten werden. Besonders die praxisnahe Ausbildung der Studierenden wird am KIT großgeschrieben.

Ein wichtiger Aspekt am KIT ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen und der Industrie. Hierdurch wird eine schnelle Übertragung von Forschungsergebnissen in die Praxis ermöglicht und der Technologietransfer gefördert.

Das KIT ist auch international vernetzt. Es pflegt zahlreiche Kooperationen mit anderen Forschungseinrichtungen und Universitäten weltweit. Auch der Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern wird aktiv gefördert.

Insgesamt ist das Karlsruher Institut für Technologie eine wichtige Einrichtung für die Forschung und Innovation in Deutschland und weltweit. Durch seine interdisziplinäre Ausrichtung und enge Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und der Industrie leistet es einen wichtigen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher und technologischer Herausforderungen.

Stiftung Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) mit Sitz in Heidelberg ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts und zählt zu den führenden Einrichtungen in Deutschland, die sich der Krebsforschung widmen. Gegründet wurde das DKFZ im Jahr 1964 und beschäftigt heute rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Aufgaben des DKFZ sind vielfältig. Das Ziel der Forschung ist es, die Ursachen von Krebserkrankungen zu erforschen, neue Diagnose- und Therapieverfahren zu entwickeln sowie präventive Maßnahmen zu erforschen und umzusetzen. Dabei geht es um die gesamte Bandbreite an Krebserkrankungen, von den häufigsten wie Brust-, Prostata- und Darmkrebs bis hin zu seltenen Tumorerkrankungen.

Die Forschung am DKFZ basiert auf der Grundlagenforschung in den Bereichen Krebsbiologie, Krebsgenetik, Krebsimmunologie und Krebsprävention. Daneben betreibt das DKFZ auch translationale Forschung, die dazu beitragen soll, neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung möglichst schnell in die klinische Anwendung zu überführen. Hierzu gehört auch die Entwicklung neuer Krebsmedikamente und Therapieansätze.

Um die Forschung am DKFZ zu ermöglichen, verfügt die Stiftung über modernste Forschungsinfrastruktur, wie zum Beispiel Labore, Tierhaltungseinrichtungen, Imagingzentren und Datenbanken. Die Forschungsergebnisse werden regelmäßig in renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht und präsentiert.

Ein wichtiger Aspekt der Arbeit am DKFZ ist die Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen und Universitäten im In- und Ausland. Das DKFZ ist in zahlreiche nationale und internationale Forschungsprojekte eingebunden und beteiligt sich aktiv an der Vernetzung der Krebsforschung.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit am DKFZ ist die Öffentlichkeitsarbeit. Hierzu gehört unter anderem die Aufklärung über die Bedeutung der Krebsforschung, die Information über neue Forschungsergebnisse sowie die Unterstützung von Projekten und Initiativen zur Krebsprävention.

Insgesamt leistet das DKFZ einen wichtigen Beitrag zur Krebsforschung und hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer der wichtigsten Institutionen im Kampf gegen Krebs entwickelt. Durch die enge Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen und Universitäten sowie die Bereitstellung modernster Forschungsinfrastruktur und die Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit trägt das DKFZ dazu bei, die Erforschung und Bekämpfung von Krebserkrankungen kontinuierlich voranzutreiben.

Helmholtz Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ)

Das Helmholtz Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) ist eine der führenden Forschungseinrichtungen für Geowissenschaften in Deutschland und weltweit. Das Zentrum wurde im Jahr 1992 gegründet und ist Teil der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Das GFZ betreibt Grundlagenforschung in den Bereichen Geodynamik, Geophysik, Geologie, Mineralogie und Geochemie. Ziel der Forschung ist es, die Prozesse und Mechanismen zu verstehen, die unseren Planeten formen und beeinflussen. Dabei spielen Themen wie Erdbeben, Vulkanausbrüche, Klimawandel, Rohstoffgewinnung und Umweltgefahren eine zentrale Rolle.

Das GFZ ist in zahlreiche nationale und internationale Forschungsprojekte eingebunden und arbeitet eng mit anderen Forschungseinrichtungen und Universitäten zusammen. Zudem betreibt das Zentrum eine Vielzahl von geowissenschaftlichen Beobachtungssystemen wie Erdbebenmessstationen, GPS-Netzwerken und Satellitendatenanalyse.

Ein weiterer Schwerpunkt des GFZ ist die angewandte Forschung, insbesondere im Bereich der Georisiken. Das Zentrum entwickelt Modelle und Methoden, um Naturgefahren wie Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Tsunamis besser zu verstehen und vorherzusagen. Ziel ist es, die Risiken für Menschen und Infrastruktur zu minimieren und im Katastrophenfall schnell und effektiv handeln zu können.

Das Helmholtz Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung und Bewältigung der großen Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft im 21. Jahrhundert steht

Die deutsche Forschungslandschaft

Die deutsche Forschungslandschaft ist sehr breit gefächert und umfasst sowohl öffentlich finanzierte als auch private Einrichtungen. Die öffentlich finanzierten Einrichtungen umfassen Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstitute und -zentren, wie auch Akademien und Stiftungen.

Zu den bekanntesten öffentlich finanzierten Forschungsinstituten in Deutschland zählen die Max-Planck-Gesellschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft und die Leibniz-Gemeinschaft. Diese Einrichtungen sind in der Regel auf spezifische Forschungsgebiete spezialisiert und arbeiten eng mit der Wirtschaft zusammen.

Die Max-Planck-Gesellschaft ist beispielsweise auf die Grundlagenforschung in den Bereichen Physik, Chemie, Biologie und Medizin spezialisiert. Die Fraunhofer-Gesellschaft hingegen konzentriert sich auf anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung, insbesondere in den Bereichen Energie, Mobilität, Gesundheit und Umwelt. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist auf die Erforschung von Energiesystemen, Materialien, Gesundheit und Umwelt ausgerichtet.

Zu den wichtigsten öffentlich finanzierten Forschungseinrichtungen zählen auch die Universitäten und Hochschulen in Deutschland. Diese Einrichtungen bieten eine breite Palette von akademischen Programmen und Forschungsmöglichkeiten in nahezu allen Fachbereichen an. Die Universitäten sind in der Regel auf die Grundlagenforschung spezialisiert, während die Hochschulen mehr auf anwendungsorientierte Forschung ausgerichtet sind.

Neben den öffentlich finanzierten Forschungseinrichtungen gibt es auch viele private Forschungseinrichtungen in Deutschland. Dazu gehören beispielsweise die Robert Bosch Stiftung, die VolkswagenStiftung und die Stiftung Mercator. Diese Einrichtungen sind in der Regel auf bestimmte Forschungsgebiete spezialisiert und finanzieren Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen.

Zu den wichtigsten Forschungseinrichtungen in Deutschland gehören auch die Großforschungseinrichtungen, wie das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg, das Forschungszentrum Jülich und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Diese Einrichtungen sind auf die Grundlagenforschung in den Bereichen Physik, Chemie und Biologie spezialisiert und arbeiten eng mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen zusammen.

Insgesamt bietet die deutsche Forschungslandschaft eine Fülle von Möglichkeiten für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einrichtungen ist ein wichtiger Motor für Innovationen und wissenschaftlichen Fortschritt in Deutschland und darüber hinaus.

Die Pflegesituation in Deutschland – eine Bestandsaufnahme

Die Pflegesituation in Deutschland gilt derzeit als nicht zukunftstauglich. Nicht ohne Grund hat die Wiederauflage der Großen Koalition beschlossen, kurzfristig 8.000 Stellen im entsprechenden Bereich zu schaffen und die Gehälter der Pflegekräfte nach oben hin zu korrigieren. Über das Wie wird noch debattiert und auch steht jetzt schon fest, dass vor dem Hintergrund, dass allein bis 2030 die Anzahl der Pflegebedürftigen um fast 50 Prozent steigen wird, dass diese Maßnahmen bei Weitem nicht ausreichend sind. Vielmehr dürfte sich der zusätzliche Bedarf an Pflegekräften im sechsstelligen Bereich verorten lassen – wovon die 8.000 neuen Stellen weit entfernt sind.

Dass die Pflegesituation ungenügend ist, liegt dabei nicht etwa an der finanziellen Situation der Kassen. Ganz im Gegenteil: Kranken- und Pflegekassen sind voller als je zuvor und dennoch ist nicht abzusehen, dass der sich erhöhende Bedarf an Pflegekräften unter den derzeitigen Bedingungen gestemmt werden könnte. Zu schlecht seien die Gehälter und zu hoch sei die Arbeitsbelastung, liest und hört man vielerorts. Dass diese Situation dabei nicht nur für die Pfleger katastrophal ist, erübrigt sich. So leiden nicht zuletzt die Gepflegten an der Unterbesetzung in Heimen und Wohnstätten. Es kommt vielerorts den Pflegebedürftigen nicht die Zeit zu, die es für eine würdige Pflege braucht. In einigen Fällen ist die ambulante Pflege von einzelnen Menschen aufgrund von Personalmangel oder finanziellen Fragen nicht mehr möglich, was zu einem Zwangsumzug ins Heim führen kann. Dabei ist festzuhalten, dass die finanzielle Situation kleinerer Pflegedienste oftmals prekärer ist als die der Kassen.

Weitere Missstände im Pflegebereich in Deutschland

Unterbesetzung, niedrige Löhne, Stress, ein vielerorts nicht besonders gutes Pflegeniveau und die Aussicht auf eine weiter überalternde Bevölkerung trüben das Bild vom soliden Pflegversicherungssystem in Deutschland. Außerdem ist bei gegenwärtigem Stand zu erwarten, dass bis zum Jahre 2030 eine Versorgungslücke von circa 350.000 Pflegekräften entstehen wird. Dies mag darauf zurückzuführen sein, dass der Anteil der Erwerbstätigen sinken wird und gleichzeitig der Beruf des Pflegers nicht zu den populärsten Berufsentscheidungen zählt.

Bezeichnend ist auch, dass bei circa einem Drittel der Abrechnungen Auffälligkeiten zu finden waren und sich die Frage, ob die Leistungen tatsächlich (und von ausgebildeten Pflegekräften) erbracht worden sind. Zeitgleich kommt es oftmals zu einer schlechteren und nicht bedarfsgerechten Pflege. Beispielsweise werden circa drei Viertel aller Fälle von Wundliegen (Dekubitus) nicht ausreichend behandelt (Stand: 2016), was ebenfalls als besorgniserregend gelten darf und eine deutliche Verschlechterung gegenüber 2013 darstellt.

Außerdem steigt die Belastung für alle Beteiligten auch dadurch, dass die Anzahl der Demenzkranken und mehrfach Kranken sich stetig erhöht. Bei der Demenz und vergleichbaren Leiden ist ein Anstieg von 63,8 (2013) auf 70,7 (2916) Prozent der Pflegebedürftigen zu verzeichnen. Mit dem steigenden Durchschnittsalter der Bevölkerung wird sich dieser Prozent noch weiter erhöhen. Dabei sind gerade Leiden, die die Handlungsfähigkeit im Alltag stark einschränken, ein Grund für vermehrte Aufmerksamkeit beim Pflegen. Doch dies kann oftmals nicht gewährt werden.

Handlungsoptionen für die Zukunft

Mehr Pflegekräfte braucht das Land und die sollen unter besseren Arbeitsbedingungen die beste Pflege anbieten. Gleichzeitig soll die Qualität bei der Pflege nicht eingeschränkt werden. Diverse Interessengruppen (darunter auch viele private Bürgerinnen und Bürger) wollen allerdings am liebsten auch eine Beitragserhöhung verhindern. Die amtierende Große Koalition hat sich indes für jetzt darauf geeinigt, dass der erhöhte finanzielle Bedarf nicht zulasten der Gepflegten gehen darf.

Doch was bedeuten diese Vorhaben praktisch?

Tatsache ist, dass über die Finanzierung des Mehrbedarfs an Pflegekräften nicht allzu viel gesprochen wird. Auch die angestrebten höheren Gehälter der Pflegekräfte (vorerst wird ein flächendeckender Tariflohn angestrebt, der vor allem Ungleichheiten bei der Bezahlung beseitigen soll) müssen finanziert werden. Die Töpfe der Kassen scheinen hierbei eine heilige Kuh darzustellen, dienen sie doch der Überbrückung von Ausständen, als eiserne Reserve und nur zur Absicherung. Gegenwärtig beträgt der Überschuss der sozialen Pflegeversicherung jährlich circa eine Milliarde Euro. Weder die soziale noch die private Pflegeversicherung sind finanziell in einer Schieflage.

Die Pflegesituation in Deutschland bleibt also herausfordernd

Es ist allerdings unabdingbar, das zusätzlich benötigte Geld aufzutreiben. Gegenwärtig ist die finanzielle Lage der Pflegekassen wohl auch deshalb gut, weil es eben zu wenige Pflegekräfte gibt. Würden ad hoc die benötigten Kräfte eingestellt werden, wären die Reserven vermutlich schnell verbraucht. Jedoch stellt sich hier auch das praktische Problem der Machbarkeit: Es gibt nicht genug interessierten Nachwuchs, der die Aufgabe der Pflege übernehmen möchte. Hier wird sich die Politik einige Strategien überlegen müssen, um entweder den Beruf attraktiver zu machen oder Auslandskräfte anzuwerben.

Außerdem ist absehbar, dass Beitragserhöhungen folgen dürften. So muss es entweder zu einer Mehrbelastung der Einzahler kommen oder eben zu einer finanziellen Flexibilisierung des Versicherungssystems, welche beispielsweise am Krankenhauswesen versucht wurde. Allerdings sind die Resultate hier nicht durchgehend positiv.

Die Pflegeforschung in Deutschland als Chance für die Qualität in der Pflege

Die Pflegeforschung ist ein Teilgebiet der Pflegewissenschaft und dient dem Anwenden, Ausprobieren und Systematisieren tieferer Erkenntnisse und Theorien aus der Pflegewissenschaft. Sie stellt somit eine Disziplin mit akademischem Anspruch dar, welche als Ergänzung zur „herkömmlichen“ Pflegetätigkeit gesehen werden muss. So ist bezüglich der Pflege festzuhalten, dass die meisten Kenntnisse auf Erfahrung und weitergegebenen Wissen beruhen. Das systematische Erfassen von Daten, Methoden und Handlungsoptionen kam erst später auf.

Dabei hat die systematische Pflegeforschung ihre Anfänge bei Florence Nightingale, die bereits Mitte des 19. Jahrhunderts damit beginn, Zahlen zur Pflege zu erfassen und unter anderem Handlungsoptionen aus diesen abzuleiten. Institutionalisiert wurde die Pflegeforschung im Rahmen der Pflegewissenschaft dann zu Beginn des 20. Jahrhunderts; in Deutschland kam die Pflegeforschung dabei erst in den 1990ern richtig an. Sie ist somit hierzulande als sehr junger Disziplin anzusehen.

Die Pflegeforschung stützt sich auf zwei Grundpfeiler: Zum einen werden qualitativ messbare Erlebnisse betont. Das bedeutet, dass die Verhaltensweisen von Pflegebedürftigen, der Erfolg von Pflegemaßnahmen und vieles mehr erfasst werden. Zum anderen geht es auch darum, große Datenmengen zu generieren. So lassen sich durch eine saubere Erfassung der Daten Aussagen zu bestimmten Gruppen oder Krankheitsbildern treffen. Auch können die Erfolgsaussichten einzelner Pflegemaßnahmen quantifiziert werden.

Die Chancen der Pflegewissenschaft

Die Pflegewissenschaft bildet den theoretischen Oberbau für die Pflege. Dabei werden vor allem Modelle erarbeitet, die es zum Ziel haben, eine maximal effiziente Pflege zu gewährleisten. Dies bedeutet etwa, dass Maßnahmen problemlösend, dass Schmerztherapien sinnvoll, dass Rehabilitationsmaßnahem effektiv sein müssen. Es kann hier auch darum gehen, den Personalschlüssel optimal zu verwerten oder auch darum, unnötige Maßnahmen zu reduzieren und dafür den Fokus auf wirklich wichtige Maßnahmen zu legen. Dabei können die Theorien hochspezifisch sein (sich etwa nur auf den häuslichen Bereich beziehen) oder generalisiert anwendbar sein.

Zugleich beschäftigt sich die Pflegewissenschaft auch ganz allgemein mit den Fragen der Pflege. So geht es nicht zuletzt um die Ausbildung der Pflegekräfte selbst sowie um die Fragen der Zukunft in diesem Bereich. Angesichts der Herausforderungen, vor denen das Pflegewesen gerade in Deutschland steht, sind zukunftsfähige Modelle wertvoller denn je. Auch die können durch Pflegewissenschaftler entworfen werden, um anschließend im Rahmen der Pflegeforschung erprobt zu werden.

Die Pflegewissenschaft geht dabei interdisziplinär vor: Es geht nicht nur um die Pflege an sich (im medizinischen Sinne), sondern es müssen auch weltanschauliche Fragen erörtert werden.

  • Welche Möglichkeiten bieten Religionen (oder religiöse Verbände)?
  • Welches Menschenbild bei der Pflege lässt sich aus theologischen und philosophischen Anschauungen ableiten?
  • Welche Effekte kann die Pflege auf die Psyche haben?
  • Wie steht um es die freie Entfaltung, um Bewegung, um das Bedürfnis nach kreativer Arbeit?
  • Wie individuell muss Pflege sein, damit sie menschenwürdig ist?

Was bedeutet das für die Umsetzbarkeit im gegenwärtigen Pflegesystem?

Doch auch fernab von geisteswissenschaftlichen Ansätzen kann die Pflegeforschung auch ganz praktisch arbeiten. So werden auch Geräte für die Pflege, Rechnungsmodelle und Lehrgänge entworfen. Alle Erkenntnisse können beispielsweise dazu dienen, dass Pflegekräfte mehr Informationen an die Hand bekommen. Gerade statistische Erfassungen mit direktem Bezug zur Pflegeleistung können die Arbeit erleichtern. So können unterschiedliche Optionen miteinander verglichen werden, um eine für den Pflegebedürftigen optimalen Pflegeplan zu entwerfen.

Die Definition der Pflegewissenschaft lässt eine Einordnung als empirische Sozialwissenschaft zu. Im Vordergrund steht immer die Verbesserung der individuellen Pflegesituation, wobei diese Einzelschritte in Theorien und Modelle überführt werden sollen.

Status Quo in Deutschland

Deutschland kennt die akademisierte Pflegewissenschaft noch nicht besonders lang. Dennoch gibt es beispielsweise mit dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. ein Lehrinstitut für diesen Bereich. Weitere Pflegeforschungsverbände sind bereits gegründet. Dennoch ist die Anzahl der Promotionen in diesem Bereich mit 50 bis 60 Stück im Jahr doch eher als bescheiden im internationalen Vergleich zu bezeichnen. Es herrscht also noch Aufholbedarf, was das Etablieren einer Pflegewissenschaft in Deutschland betrifft.

Gerade in größeren Städten ist es indes möglich, Pflegewissenschaft zu studieren, wobei besonders Universitätskliniken eine besondere Stellung zukommt. Insgesamt ist dabei ein Anstieg der Studenten in diesem Bereich zu verzeichnen.

Ein höheres Bildungsniveau der Pflegenden ist wichtig

Der Wissenschaftsrat dürfte die Entwicklung begrüßen, so empfiehlt er doch eine Akademisierungsrate (mindestens einen Bachelor-Abschluss) von mindestens zehn Prozent in der Pflege (bei gegenwärtig circa einem Prozent). Unterstützt wird dieser Anspruch beispielsweise durch Studien aus den USA, welche gezeigt haben, dass die Mortalitätsrate der Pflegebedürftigen bei höherer Bildung der Pflegenden sinkt.

Ein höheres Bildungsniveau in der Pflege kann Fehler vermeiden und dabei helfen, in schwierigen Situationen besser zu handeln. Die Wissenschaft hinter der Pflege ermöglicht ein besseres Verständnis von Ursache und Wirkung und kann Pflegekräfte weiter qualifizieren. Entgegenkommend ist hierbei beispielsweise die Datenbank zur Pflegeforschung, welche das Zentrum für Qualität in der Pflege im Jahre 2017 veröffentlichte: Hier finden sich Studien, weiterführende Informationen und vieles mehr – für Pfleger und Wissenschaftler.

Grundlagenforschung in Deutschland

In den Bereichen Mathematik, Physik, Biologie und Chemie werden meist verrückte Wissenschaftler vermutet, die an Dingen arbeiten, die mit der realen Welt nicht viel zu tun haben. Allerdings haben diese Wissenschaftler schon oft bewiesen, dass dem nicht so ist und ihre Entwicklungen einen enormen Wert für unser Leben und die Gesellschaft haben. Die Grundlagenforschung hat bereits viele Innovationen, Technologien und Produkte hervorgebracht, die aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. So sind beispielsweise der Laser und das MP3-Format der Grundlagenforschung zu verdanken. Aufgrund dessen ist diese Forschung und deren Förderung in Deutschland so enorm wichtig.

Innovative Forschung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) setzt sich im Bereich der Grundlagenforschung vielseitig für die Weiterentwicklung der verschiedenen Forschungsschwerpunkte ein. Vor allem die Bereiche Physik und Mathematik werden vom BMBF unterstützt. Gefördert werden beispielsweise die Forschungen in der Beschleunigerphysik, der Astro- und Astroteilchenphysik, der Hadronen- und Kernphysik sowie der Elementarteilchenphysik. Auch die Erforschung von kondensierter Materie und die Anwendung der Mathematik für Innovationen in der Industrie und dem Dienstleistungssektor sind Schwerpunkte der Förderungen. Aktuell läuft ein Förderprogramm unter dem Motto „Gesund leben“, in dem Mathematiker und Mediziner gemeinsam an der Weiterentwicklung medizinischer Bildgebungsverfahren arbeiten. Auch der Bau und Betrieb von Großgeräten werden vom BMBF gefördert. Es werden Großteleskope, Teilchenbeschleuniger oder Licht- und Teilchenquellen für die Wissenschaftler zur Verfügung gestellt. Nicht zuletzt ermöglicht das BMBF auch Studenten der physikalischen und mathematischen Studiengänge an verschiedenen deutschen Universitäten die Teilnahme an Projekten, die dazu dienen, international wettbewerbsfähige Forschung zu betreiben. Mit all diesen Förderungen treibt das BMBF die Grundlagenforschung in Deutschland stetig voran.

Grundlagenforschung in der Medizin – Deutsches Rheuma-Forschungszentrum

Im Bereich der Medizin ist die Grundlagenforschung ein entscheidender Faktor für die Weiterentwicklung von Heilmethoden und Therapien. Im Deutschen Rheuma-Forschungszentrum in Berlin widmet sich deshalb ein Team aus internationalen Wissenschaftlern der Biologie, Biochemie, Mathematik, Physik, Biotechnologie, Chemie, Tiermedizin, Statistik, Soziologie und der Dokumentation der Erforschung und Lösung medizinischer Probleme. Dabei arbeiten die Wissenschaftler eng mit den dort beschäftigen Ärzten zusammen und entwickeln so interdisziplinäre Lösungen im Bereich der Medizin. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt dabei auf der Entwicklung von Anwendungsmethoden der Grundlagenforschung in den Bereichen der Immunologie, der experimentellen Rheumatologie und der Rheuma-Epidemiologie. Zu diesem Zweck werden beispielsweise Langzeitstudien durchgeführt und darauf basierend neue Therapien und Methoden zur Behandlung der chronischen Krankheit entwickelt. Ziel ist es, diese Krankheit effektiver bekämpfen zu können und medizinischen Fortschritt durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche zu erreichen. Neben 87 weiteren Institutionen ist das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum Teil der Leibniz-Gemeinschaft, einem Verband aus Forschungseinrichtungen im Bereich der Grundlagenforschung.

Alle unter einem Dach – Grundlagenforschung in der Leibniz-Gemeinschaft

Insgesamt 88 Einrichtungen sind Teil der Leibnitz-Gemeinschaft, die sich ausschließlich der anwendungsbezogenen Grundlagenforschung widmet. Neben dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum sind dies beispielsweise das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung oder die Akademie für Raumforschung und Landesplanung in Hannover. Insgesamt arbeiten hier rund 8.800 Wissenschaftler im Bereich der Grundlagenforschung und tragen zur Lösung der Herausforderungen in den verschiedensten Bereichen bei. Auch international wird mit anderen Institutionen und Hochschulen zusammengearbeitet, um die Forschungen effektiv voranzutreiben. Der Verband verfolgt dabei ausschließlich gemeinnützige Zwecke und sieht sich als Vermittler zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Sie tritt diesen Instanzen beratend und informierend gegenüber und lässt somit die Ergebnisse der Grundlagenforschung in unsere Gesellschaft einfließen. Damit hat die Leibniz-Gemeinschaft einen großen Anteil an der Weiterentwicklung der Grundlagenforschung in Deutschland. Aufgrund dieser enormen Bedeutung der Forschung für die gesamte Bevölkerung werden die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Insgesamt arbeitet die Leibniz-Gemeinschaft mit einem Etat von knapp 1,5 Milliarden Euro im Jahr.

Industrie 4.0

Die vierte industrielle Revolution ist im vollen Gange. Sie beeinflusst Deutschlands Politik, Wirtschaft und Industrie und hat auch auf die Gesellschaft entscheidende Auswirkungen. Der Begriff „Industrie 4.0“ ist deshalb heute nicht mehr wegzudenken. Gemeint ist damit die intelligente und automatisierte Vernetzung von der Produktentwicklung, Produktion, Logistik und den Kunden in der Industrie. So nutzen bereits heute beispielsweise 20% der Unternehmen in der Autoindustrie selbststeuernde Anlagen – Trend steigend. Die Herausforderungen dieser Entwicklung sind deshalb seit Jahren wichtiger Bestandteil der Forschungsarbeit in Deutschland.

Förderungen durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung

Seit 2011 ist das Projekt „Industrie 4.0.“ fester Bestandteil des Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel dieser Fördermaßnahmen ist es, die deutsche Industrie auf die Produktion der Zukunft vorzubereiten und alle wichtigen Kompetenzen, die mit diesen Veränderungen einhergehen, an die Unternehmer und Mitarbeiter in der Industrie zu vermitteln. Das BMBF hat im Zuge dieser Umstellungen verschiedene Förderprogramme ins Leben gerufen. Insgesamt sind rund 470 Millionen Euro als Investition in diese Maßnahmen geplant. Die Förderungen haben dabei verschiedene Schwerpunkte. Die Unterstützung von Unternehmen – vor allem des Mittelstandes – ist einer davon. Es werden Tools für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bereitgestellt, Best Practices entwickelt und Umsetzungsempfehlungen und -strategien vermittelt, die den Unternehmen den Sprung in die Industrie 4.0 vereinfachen sollen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Softwareentwicklung, die dadurch unterstützt wird, dass die bisherigen Standards angepasst und neue Standards entwickelt werden. Auch die IT-Sicherheit ist ein wichtiger Bereich der Förderungen. Dabei geht es vor allem um den Datenschutz. Auch der Open Access von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Forschungsergebnissen wird vom BMBF gefördert. So wurden bereits entsprechende Anpassungen im Urheberrechtsgesetz vorgenommen, die den ungehinderten Wissensfluss erleichtern sollen.

Innovationen vom Fraunhofer-Institut

Das Fraunhofer-Institut hat es sich zum Ziel gemacht zukunftsfähige Technologien und Produkte zu entwickeln und Unternehmen bei der Umstellung auf die neuen technischen Standards der Industrie 4.0 zu unterstützen. Es werden autonome Systeme entwickelt, die ganz im Sinne der Digitalisierung und Vernetzung arbeiten. Das Institut entwickelt beispielsweise Drohnen, die zur Lieferung von Waren eingesetzt werden können, oder 3D-Drucker, die die Produktion von Einzelteilen übernehmen. Auch im Bereich der Daten ist das Fraunhofer-Institut aktiv. Es werden Big-Data-Technologien entwickelt und deren Einsatz in der Industrie getestet. Damit einher geht das Forschungsfeld der Datennutzungskontrolle. Die Mitarbeiter arbeiten an der Entwicklung von Kontrollmöglichkeiten mit der die Datennutzung gesteuert werden kann. Um die Unternehmen auf die neuen Technologien vorzubereiten, bietet das Fraunhofer-Institut zudem verschiedene Dienstleistungen an, die die Gegebenheiten der Unternehmen auf den Prüfstand stellen. Unternehmen können vom unabhängigen Software-Prüfzentrum ihre User Experience überprüfen und die Zukunftsfähigkeit ihrer vorhandenen Software beurteilen lassen.

Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie

Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) setzt sich für die erfolgreiche Umsetzung der Industrie 4.0 ein und fördert mit Programmen wie „Autonomik für Industrie 4.0“ und „Smart Service Welt“ die Weiterentwicklung der Industrie. Zudem wurde die Einrichtung von „Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren“ sowie den Kompetenzzentren „Digitales Handwerk“ vom BMWI initiiert. Damit wird den Unternehmen in Deutschland ein umfangreiches Angebot zur Information, Erprobung und Schulung hinsichtlich aller wichtigen Themen im Bereich Industrie 4.0 gegeben und erleichtert so die Umstellung der Produktion und Arbeitsprozesse. Zusätzlich hat das BMWI die „Plattform Industrie 4.0“ ins Leben gerufen. Ziel der Plattform ist es, die internationale Spitzenposition Deutschlands in der Industrie zu sichern und auszubauen. Mit Lösungsvorschlägen und Handlungsempfehlungen zu den Themen Standardisierung und Normung, der Sicherheit vernetzter Systeme, den rechtlichen Rahmenbedingungen, der Forschung im Bereich der Industrie sowie der Aus- und Weiterbildung wird die Industrie 4.0 immer weiter in unsere Wirtschaft und Gesellschaft Einzug halten.

Forschungsfeld Green Economy

Nachhaltiges und umweltbewusstes Leben ist seit langem das Ziel von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Im Zuge dieser Umstrukturierung hat sich der Begriff „Green Economy“ in den letzten Jahren etabliert. Gemeint ist damit das nachhaltige Produzieren und Konsumieren von Produkten. Viele Forschungsprogramme und -projekte beschäftigen sich damit, wie die Industrie, die Wirtschaft, die Infrastruktur oder das gesellschaftliche Leben so praktiziert und umgesetzt werden können, dass wir kommenden Generationen einen gesunden Planeten hinterlassen.

Die „Green Economy“-Agenda des Bundesforschungsministeriums

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium und anderen Akteuren die Agenda „Green Economy“ erarbeitet. Ziel dieser Agenda ist eine umweltschonende und sozial gerechte Wirtschaft, die gleichzeitig international wettbewerbsfähig bleibt. Umgesetzt werden soll dieses Ziel in verschiedenen Bereichen mittels umfangreicher ökologischer Modernisierungen. Die Schwerpunkte der Agenda liegen auf der nachhaltigen Produktion und Ressourcennutzung, nachhaltigen Finanzdienstleistungen, einem bewussten Konsum, einem nachhaltigen Energieversorgungssystem und umweltschonenden Mobilitätssystemen und Infrastrukturen. Innerhalb dieser Schwerpunkte werden verschiedenste Fördermaßnahmen vorgenommen, die zu einer Green Economy beitragen. Im Bereich der Energiewende werden beispielsweise Technologien zur nachhaltigen Energieerzeugung, -umwandlung und -verteilung gefördert, die die fossilen Brennstoffe ersetzen sollen. Auch die Erforschung der verwendbaren Materialien ist Teil der Förderung. Im Bereich der Städteentwicklung sieht die Agenda wiederum Fördermaßnahmen vor, die speziell auf die Versorgung in den Städten zielt. Energieeffizienz, Wasser- und Abwasserversorgung sind dabei zentrale Themen. Nicht zuletzt wird auch im Bereich der Elektromobilität im Sinne der Green Economy geforscht, entwickelt und produziert. Insgesamt soll bis 2018 ein Etat von 350 Millionen Euro in die Forschung rund um die Green Economy fließen.

Das Forschungsprogramm „FONA”-Forschung für nachhaltige Entwicklung

FONA ist eines der Forschungsprogramme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, welches im Sinne der Nachhaltigkeit und der Green Economy Lösungen erarbeitet. Ziel des Programms ist die Entwicklung von Entscheidungsgrundlagen und Innovationen hinsichtlich eines zukunftsorientierten Handelns in Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft. Zentrale Schwerpunkte sind die globalen Herausforderungen, wie der Klimawandel, die Bodendegradation, der anhaltende Rohstoffmangel und der Verlust der Artenvielfalt. Im Sinne der Bekämpfung dieser Probleme sind die Themen Green Economy, Energiewende und die Stadt der Zukunft wesentliche Elemente des Forschungsprogramms. Im Bereich der Green Economy geht es speziell um Themen wie den Umgang mit den sogenannten Rebound-Effekten und deren Minimierung, die Steigerung der Ressourceneffizienz sowie die sinnvolle Nutzung von CO2. Bestandteil der Forschungen in diesen Bereichen sind unter anderem die Durchführung von Studien zum Ziel der Green Economy, die Erarbeitung von leitenden Fragestellungen für die Forschung sowie die Durchführung von transdisziplinären Projekten, die technische und gesellschaftliche Innovationen im Sinne der Green Economy liefern.

BAND – Business Angels für die Green Economy

Nicht nur die Ministerien des Bundes, sondern auch unabhängige Vereine setzten sich für die Weiterentwicklung der Green Economy ein. Ein Beispiel dafür ist das Business Angels Netzwerk Deutschland, kurz BAND. Es unterstützt generell innovative Ideen und hilft Gründern beim Aufbau eines funktionierenden Unternehmens. Gleichzeitig setzt sich der Verein auch speziell für grüne Unternehmen ein. Er unterstützt die Förderung von Start-ups im Bereich der Green Economy und fördert mit verschiedenen Projekten den Aufbau von nachhaltigen und umweltbewussten Unternehmensvorhaben. Ein Beispiel dafür ist das „GreenUpInvest“-Projekt vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit. Im Rahmen dieses Projektes werden einerseits Best Practices für die Gründer von grünen Start-ups entwickelt und ihnen an die Hand gegeben. Andererseits werden Business Angels zur Unterstützung der Gründer gesucht und mit den Gründern zusammengebracht. Mit diesem Modell der Finanzierung von Gründungen im Green-Economy-Sektor leistet der Verein einen enormen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Wirtschaft und Industrie und treibt den Ausbau der Green Economy weiter voran.