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Forschungsförderung: Sorgfalt und Auslese bei der Vergabe von Fördergeldern

Blumen gießt man, Forschung fördert man

Am Wissenschaftsstandort Deutschland wird Forschung auf vielen unterschiedlichen Ebenen und auf viele unterschiedliche Weisen gefördert. Qualitativ hochwertige Forschung benötigt Geld. Die Kriterien der Geldvergabe müssen ebenso qualitativ hochwertig sein. Forschung zu fördern ist schwieriger als Blumen zu gießen. Es müssen Prioritäten für die Förderung erarbeitet werden.

Das BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) stockt die Mittel für die Forschung von Jahr zu Jahr auf und verbessert gleichzeitig die Bedingungen für eine Qualitätskontrolle der Forschung. So fließt das Geld nicht ins Leere, sondern führt wirklich zu Resultaten, die den Wissenschaftsstandort Deutschland international attraktiv machen und zugleich Deutschlands Wirtschaft stärken.

Die deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist eine der wichtigsten Förderorganisationen von Wissenschaft und Forschung und vergibt vom Steuerzahler bezahlte Fördergelder. Daher ist eine sorgfältige Prüfung aller Forschungsanträge eine Selbstverständlichkeit. Hierbei ist die Peer-Review-Begutachtung, also die Beurteilung und Kontrolle von Anträgen durch qualifizierte Fachkollegen, die wichtigste Methode.

Die DFG vergibt auch mehrere Forschungspreise, zum Beispiel den Communicator-Preis, den Kopernikus-Preis und den Eugen-und-Ilse-Seibold-Preis.

Zahlreiche Stiftungen in Deutschland fördern Forschung. Eine sehr wichtige Stiftung ist die Volkswagenstiftung, die in zukunftsweisenden Forschungsgebieten eigene Förderinitiativen entwickelt.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung ist eine Stiftung zur Förderung internationaler Kooperationen. Daher fördert sie ausländische Wissenschaftler, die für eine bestimmte Zeit in Deutschland forschen. Außerdem vergibt sie einige Forschungspreise. Deutsche Wissenschaftler, die ins Ausland gehen möchten, um dort Forschungsarbeiten durchzuführen, wenden sich an den DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.). Die Studienstiftung des Deutschen Volkes ist ein Begabtenförderungswerk, das durch Förderung von besonders begabten Studenten zum personellen Wachstum des Wissenschaftsstandorts Deutschland beiträgt.

Die deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert vor allen Dingen Forschungsprojekte im Bereich Umwelt. Bei diesen Projekten ist die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich von KMU (Kleinstunternehmen, Kleinunternehmen, mittlere Unternehmen) wichtig.

Wer sich auf die Suche nach weiteren Stiftungen macht, findet bundesweit fast 440 Stiftungen, die gemeinsam durch das Stiftungszentrum des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft vertreten werden.

forschung muss gefordet werden

Forschungsförderung von wissenschaftlichen Karrieren

Wer in Deutschland studiert, kann durch im Rahmen des Bundesausbildungsförderungsgesetzes gewährte Darlehen (BAföG) Förderung erfahren. Die Alternative zu einer Förderung durch Darlehen wäre ein Studienstipendium beispielsweise von einer der zahlreichen Stiftungen. Zur Durchführung von eigenen wissenschaftlichen Arbeiten, entweder vor oder nach Erreichen des Doktortitels, gibt es die Möglichkeit, sich um weitere Stipendien zu bewerben oder eine Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Forschungseinrichtung zu bekommen.

Eine feste Anstellung beinhaltet neben dem Gehalt auch die gesetzlichen Sozialleistungen und ist deshalb finanziell und sozial gesehen oft besser als ein Stipendium. Ein Stipendium ist jedoch auch eine persönliche Auszeichnung für besonders gute Studienleistungen und einen besonders hochwertigen Stipendienantrag.

Daher ist unter bestimmten Bedingungen ein Stipendium der beste Weg, um die eigene Forschung zu finanzieren.

Viele Arbeitsstellen in der Forschung hängen von Drittmitteln ab. In diesem Fall bekommen wissenschaftliche Mitarbeiter ihr Gehalt, weil ihre Arbeitsgruppe nicht direkt von der Forschungseinrichtung, sondern aus von der DFG oder anderen Förderorganisationen erhaltenen Forschungsgeldern finanziert wird.

Viele wissenschaftliche Mitarbeiter forschen so über Jahre hinweg an den Universitäten, ohne Professoren zu werden, in einer Arbeitsmarktnische, die als akademischer Mittelbau bekannt ist. Der akademische Mittelbau ist sehr wichtig für die deutsche Forschungslandschaft, da gerade hier sehr viel technisch hochwertige Arbeit geleistet wird, von der die habilitierten Professoren abhängen.

Wer weitermacht und habilitiert, also Professor(in) wird, stellt dann zunehmend eigene Forschungsanträge zum Beispiel im Rahmen der Exzellenzinitiative und probiert, so auch Gelder zum Auf- oder Umbau von Infrastruktur zu bekommen. Topantragsteller, deren Forschung mit besonders viel Geld gefördert wird, werden so zu wichtigen Akteuren und Mitgestaltern der Forschungslandschaft Deutschland, die stets in Bewegung ist.